Berichte zu Pflegeeinsätzen

PFLEGEEINSATZ IM NATURSCHUTZGEBIET «MEIENMOOS» - 16. September 2023

 

Die Worte, die Paul zur Begrüssung an uns richtet, tragen am frühen Morgen nicht gerade zur Motivation bei: Das «Meienmoos», eines der letzten Hochmoore im Berner Mittelland, hat zu kämpfen – mit zu heissen Sommern und zu wenig Niederschlag. Durch die Trockenheit wird der gebundene Kohlenstoff CO2 wieder in die Atmosphäre freigesetzt. Dazu kommt, dass bei Austrocknung der Moore die Artenvielfalt der typischen Moorpflanzen verringert wird und sich neue Pflanzenarten ansiedeln. Im Fall vom «Meienmoos» bedeutet das, dass unter anderem Schilf, Brombeeren und der Faulbaum wachsen und den moortypischen Pflanzen im wahrsten Sinne des Wortes «im Licht stehen». Auch die Fauna steht unter Druck, denn Ringelnatter und Wasserfrösche brauchen offenes Wasser. Paul befürchtet, dass beide Tierarten hier vielleicht in Zukunft nicht mehr vorkommen werden.

Doch Paul wäre nicht Paul, wenn er nach den schlechten Nachrichten nicht auch anspornen würde: Mit unseren Arbeiten heute werden wir Schilf mähen und so die Wasserfläche des Moores wieder freilegen. Die nährstoffreichen Pflanzen im und ums Moor werden geschnitten und gemäht, sodass die moortypischen Pflanzen, wie zum Beispiel der Rundblättrige Sonnentau, wieder wachsen können. Durch das Schneiden des Schilfs und des Rohrkolbens kann der – hoffentlich bald einsetzende Regen – das Moor wieder auffüllen und Ringelnatter, Wasserfrosch und weitere Tiere fühlen sich wieder wohler.

Wir gehen also an die Arbeit, schneiden Lische (Riedgras) und Rohrkolben mit dem Balkenmäher. Das Schnittgut wird auf Pauls ganzen Stolz, den blitzblanken Einachser, geladen und in einigen Fahrten zum Lagerplatz geführt. Vreni und Ueli kümmern sich um den Schilfhaufen für die Ringelnattern. Zwar sehen wir keine Schlange, doch eine junge Waldmaus treffen wir an, was zu einem kleinen «Jööö»-Geschrei führt.

Um halb 10 läuten die Znüni-Glocken und Angie verwöhnt uns mit Kafi, Tee, Züpfe, Brot, Käse, Äpfeln und den selbstgemachten glutenfreien Schinkengipfeli. Gestärkt arbeiten wir weiter. Res, Ueli, Manuel und Paul befreien das ganze Moor von Rohrkolben. Oft reissen sie die Pflanzen mit der Gabel, dem «Ueli-Chräbu», mit vereinten Kräften aus dem Moor. Doch auch an der Frauen-Front staunen wir: Angie fällt mit der Motorsäge Baum um Baum und bringt damit wieder Licht zu den moortypischen Pflanzen.

Der Mittag kommt wie gerufen. Die Arbeiten sind für alle anstrengend. Nach guter Stärkung in der «Traube» Mötschwil, mögen wir wieder einigermassen. Das Bild bleibt das Gleiche: Die Männer stehen im Moor, Angie fällt Bäume und Karin, Vreni, Patricia, Beatrice und ich machen Asthaufen oder laden das Schnittgut auf den Einachser. Die Anstrengung lohnt sich: Plötzlich entdecken die Männer im Moor einen Wasserfrosch und zwei Ringelnattern. Im Moment sind sie also noch da. Hoffentlich bleiben sie das dank unserer Arbeit noch lange!


Danke für den schönen Tag

Mirjam



PFLEGEEINSATZ IM NATURSCHUTZGEBIET «DÜTTISBERG» - 25. MÄRZ 2023


Heute drehte sich alles um die rund 200 Meter lange Hecke, die unter anderem dem Neuntöter ein Zuhause bietet.


Leider wuchsen in den vergangenen Jahren – vermutlich durch den hohen Nährstoffgehalt in der Luft – Kratz-und Brombeeren übermässig stark und hinderten andere Sträucher am Wachsen. So stark, dass etwas unternommen werden musste. Nach einem erfolglosen Versuch, den wuchernden Beeren mit Ziegen Herr zu werden, hatten wir 2016 zusammen mit dem Natur- und Vogelschutz Burgdorf und Umgebung NBV Kratz-, Brom- und Himbeeren stark zurückgeschnitten und rund 50-60 Sträucher gesetzt. Mittlerweile sind diese zu einer schönen Hecke «zusammengewachsen», die auch Stein- und Totholzhaufen beinhaltet. Die hartnäckigen Beeren wuchern aber leider weiter, sodass regelmässig Einsätze nötig sind, um sie in Schach zu halten. Zuletzt wurden sie im Herbst 2022 massiv zurückgeschnitten, ein paar Wurzelstöcke konnten allerdings nicht entfernt werden.


Diesen sollte es heute an den Kragen gehen. Und so griff im rechten Teil der Hecke die Gruppe «Würzeler» zu Pickel und Wiedehopf-Haue und grub – trotz Regen und Wind – jedes noch so kleine Wurzelstück aus. Hier sollen im kommenden Herbst oder Frühling 2024 weitere 50 Sträucher gesetzt werden.

Im mittleren Teil der Hecke pflanzte eine andere Gruppe unter Anleitung von Manfred Eichele, dem NBV-Präsidenten, schon heute 35 unterschiedliche einheimische Sträucher. Darunter viele mit Dornen, damit es dem Neuntöter weiterhin gefällt im Düttisberg.


Die Löcher für die Sträucher waren im Nu gemacht: Patrick hatte sein neues Spielzeug, eine Erdbohr-Maschine, mitgebracht. Ganz schön praktisch das Ding. Vor allem, wenn der Boden so nass und «dicht» ist wie heute!

Derweil war die Gruppe «Bödeler» in der Mission «Steinhaufen und Wildbienen-Abrissstelle» unterwegs. Während Res den von Gras überwachsenen Steinhaufen freilegte, vergrösserte und so neue Zwischenräume für (Zaun-)Eidechsen schuf, machte ich mich zusammen mit meinen beiden extrem motivierten Neffen und Nachhwuchs-Naturschützern Leon (8) und Liam (6) daran, eine freie Bodenfläche abzutragen. Diese soll künftig Wildbienen als Nistplatz dienen.


Das Wetter hat uns heute alles abverlangt. Die Arbeiten können sich aber sehen lassen:  Die neu gepflanzten Sträucher und die neuen Lebensräume (Wildbienen-Abrissstelle, Totholz- und Steinhaufen) werden in der kommenden Saison vielen Wildtieren ein neues Zuhause bieten!


Allen Helferinnen und Helfern von Natur- und Vogelschutz Burgdorf und der FNP ein herzliches Dankeschön für den tollen Einsatz!


Angie



PFLEGEEINSATZ IM NATURSCHUTZGEBIET «GUMI» - 11. MÄRZ 2023


Die Liste der geplanten Arbeiten für den heutigen Einsatz wäre lang gewesen:


Vor der Grube:

  • Trockensteinmauer vom überhängenden Gras befreien/freilegen
  • Bord über Trockensteinmauer: Noch einmal den restlichen Wurzelstöcken der Armenischen Brombeere zu Leibe rücken
  • Anschliessender Waldrand: Haseln auf Stock setzen 


In der Grube:

  • Zerfallenden Asthaufen (Front) auf die linksseitigen Asthaufen umschichten
  • Evtl. die darunterliegenden Neophyten ausgraben
  • Haseln auf Stock setzen
  • Linksseitiges Grubenbord wo nötig von Gestrüpp befreien


Oberer Teich/am Bach:

  • Brombeeren zurückschneiden 
  • Bachbord säubern
  • Die langen Wasserpflanzen im Teich rausfischen


Wäre! Hätte Frau Holle über Nacht nicht ein paar Zentimeter Schnee fallen lassen...

Daniel Fuhrimann, Hegeobmann des Jagdvereins Oberaargau und Leiter des heutigen Einsatzes, beschliesst angesichts des gefallenen Schnees, dass in der teils steilen ehemaligen Kiesgrube nur ausgewählte, «ungefährliche» Arbeiten erledigt werden. Während er und rund 10 Jäger-Kollegen an verschiedenen Stellen Haseln auf den Stock setzen und einzelne grössere Bäume fällen, um so für mehr Lichteinfall in der Grube zu sorgen, säubern zwei andere Jäger das Bachbord und schneiden Brombeeren zurück. Beatrice und ich - die beiden FNP-Vertreterinnen - widmen uns derweil dem Projekt «Schöner Wohnen für Zauneidechsen» und befreien die Trockensteinmauer vom überhängenden Gras.  


Während die Jäger mit dem Holzen und wir mit der Aufwertung der Trockensteinmauer beschäftigt sind, sorgt der «Wasserbüffel-Club» Rohrbach für unser leibliches Wohl. Zum Znüni gibts köstliche Würste, dazu wärmenden Tee und zum Zmittag die legendären Güggeli. Mmmmmh!

Wegen des Schnees konnten wir zwar nur einen Teil der geplanten Arbeiten erledigen. Aber wie heisst es so schön: «Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!» Und so freuen wir uns schon jetzt auf den nächsten Einsatz im Gumi und danken dem Jagdverein Oberaargau und dem Wasserbüffel-Club Rohrbach ganz herzlich für die tatkräftige Unterstützung und tolle Zusammenarbeit!

Angie


PFLEGEEINSATZ IM NATURSCHUTZGEBIET «FRAUBRUNNENMOOS» - 25. FEBRUAR 2023

 

Zur Begrüssung sahen wir einen Trupp Kiebitze. Später sahen wir noch zwei Kornweihen und den ersten Froschleich. Beim Aussichtsplatz haben wir eine neue Treppe gebaut jetzt hat es sogar ein gelender. Einen neuen Schleiereulenkasten aufgehengt und ein paar Weidnetze am Zaun angemacht. Dann haben wir noch den untersten Draht vom Zaun von Mäusehügeln befreit. Zwei Frauen haben dann noch Kopfweiden ein bisschen zurückgeschnitten. Zum Znüni gab es Nussgipfel und für die Kinder noch einen Schokodrink dazu. Ah ja, die Weidennetze sind da das der Fuchs nicht die Eier und Jungen der Kiebitze stehlen kann. Zum Zmittag gab es Pommes und Schnitzel, mjam das war lecker.


Jakob, 10 Jahre


ZEICHNUNG: HANNES, 7 JAHRE ALT

PFLEGEEINSATZ IM NATURSCHUTZGEBIET «BLEIKI» - 18. FEBRUAR 2023 - ES WERDE LICHT!

Zum guten Glück meint es Petrus etwas besser mit uns als beim letzten Einsatz in der «Bickigenmatte»: Das Thermometer zeigt bereits am Morgen über 0 Grad – ich kann also schon mal davon ausgehen, dass mir heute wohl keine Finger «absterben» werden.

 

Dementsprechend gut gelaunt trifft sich das lustige Grüppchen kurz vor 9 Uhr auf dem Parkplatz. Kaum angekommen, fangen Beatrice und Ueli auch gleich an zu schnippeln. Die Motivation scheint hoch zu sein, zu stoppen sind die beiden nur durch Pauls spannende Kurzeinführung über den heutigen Arbeitsort: Das Naturschutzgebiet «Bleiki» ist aufgrund des Wassers aus der Quelle am gegenüberliegenden Hang ein sumpfiges Gebiet. Das gefällt unter anderem Pflanzen, Waldschmetterlingen, Insekten, Amphibien und Reptilien – und auch der Biber vergnügt sich am Bach nahe der Strasse. Im Verlaufe des Tages werden wir vor allem für Licht sorgen, damit Flora und Fauna von der wärmenden Sonne profitieren können. Angie und Paul fällen denn auch gleich die ersten Bäume, Patricia, Beatrice, Ueli und ich sorgen mit dem «Naguschärli», auch bekannt als Baumschere, für die Kosmetik. Die ersten Asthaufen entstehen und werden dabei – Ueli sei dank – ganz professionell geschichtet. Unten sorgen die dickeren Baumstämme für Stabilität und ein gutes Fundament, oben bilden Rot- und Weisstannäste und Haselzweige ein Dach. So bieten die Asthaufen auch kleinen Säugetieren einen wohligen Unterschlupf.



Während der Pause geniessen auch wir die Sonnenstrahlen und während wir munter Kaffee (mit oder ohne Heckenbrünzler-Schnaps) schlürfen, und ein feines Sandwich geniessen, werden wir selbst zur Kaffee-Bar für eine Spaziergängerin. Natürlich vergessen wir nicht, Werbung für unseren tollen Verein zu machen. Wer weiss, vielleicht gewinnen wir dank Gratis-Kaffee und unserer guten Stimmung sogar ein Neumitglied?! Doch nun weiter an die Arbeit! Angie fällt, unter fachkundiger Anleitung von Paul, einen richtig dicken Baum und wir sind beeindruckt ob der Muskelkraft und dem professionellen Keilschnitt. Doch danach erfährt Angie eine der Kehrseiten des (zu) warmen Tages: Die Haselpollen machen ihr zu schaffen und sie ist sichtlich froh, dass die Mittagspause im pollenfreien Restaurant eingeläutet wird. Im Restaurant Leuenberger in Wangenried werden uns mit Suppe, Salat, Hauptspeise und selbstgemachten Meringuen vier wunderbare Gänge kredenzt.



Satt und zufrieden machen wir uns weiter an die Arbeit, fällen an einer anderen Stelle im Wald einige Bäume und schichten noch einmal Asthaufen. Dabei üben Beatrice und ich die Bestimmung der Rot- und Weisstannen (danke, Ueli!). Gegen vier Uhr ist dann langsam Schluss – der Sumpf und die Pollen werden langsam anstrengend. Ein schöner, lehrreicher und gemütlicher Tag geht zu Ende. Danke an alle, es war eine Freude!


Mirjam

PFLEGEEINSATZ IM NATURSCHUTZGEBIET «BICKIGENMATTE» - 21. JANUAR 2023


An einem klirrend kalten Wintermorgen - die Temperatur liegt frühmorgens bei -11°C - im Januar 2023 starten wir in die neue Naturschutzsaison.
Da ich das erste Mal dabei bin, war ich sehr gespannt darauf, was mich erwarten würde und ob ich mich genug warm eingepackt hatte.

Treffpunkt war das Naturschutzgebiet «Bickigenmatte», welches direkt an der Zugstrecke Wynigen-Burgdorf liegt.

Das Gebiet beherbergt eine grosse Anzahl Kopfweiden sowie mehrere Hecken, welche zurückgeschnitten werden mussten. Ein Teil der Gruppe beginnt nach der Einführung damit, die Hecken entlang des Zuggleises zu schneiden.

Die andere Hälfte der Gruppe beginnt, ein wenig weiter entfernt von der Bahnlinie, mit dem Bau einer Wieselburg. Dazu bauen wir dem Wiesel zuerst ein möglichst wind- und wettergeschütztes Häuschen, welches mit Laub und Ästen gefüllt wird. Der Eingang des Wieselhäuschen sollte möglichst windgeschützt sein. Obmann Paul erklärt, dass man die Windrichtung den Büschen ablesen könne und empfiehlt, den Eingang in Richtung Süden einzuplanen.


Während Angie und Paul fleissig weitere Weiden zurückschneiden, sind Mirjam, Beatrice und ich sind mit der Wieselburg oder mit dem Verkleinern der Weidenästen beschäftigt. Die Weidenäste werden nämlich als Schutzmauer um die Wieselburg geflochten, um das Wiesel so noch weiter vor zu vielen ungebetenen Gästen und vor allem vor der Witterung zu schützen.



Nach einer kurzen Stärkung mit Brot, Käse und Würsten und vor allem einem warmen Tee oder Kaffee, wird mit dem Flechten weitergemacht. Da uns die dazu nötigen langen Weidenäste langsam ausgehen, schneidet Paul bei benachbarten Weiden für uns noch weiteres «Bau-Material». Kurz vor dem Mittag zeigt sich auch die Sonne im Tal, Mirjam, die mit der Kälte recht zu kämpfen hat, kann die Sonne aber nicht aufwärmen. Daher fahren wir bereits ein wenig früher in die Mittagspause ins Restaurant Bahnhof in Wynigen und geniessen dort einen wärmenden Tee.


Für mich endete der Einsatz nach dem Mittagessen. Es war ein gelungener erster Einsatz, vielen Dank!

Patricia


PFLEGEEINSATZ IM NATURSCHUTZGEBIET «ZIEGELGUT» - 12. NOVEMBER 2022

 

Den letzten Pflegeeinsatz im 2022 haben wir im Naturschutzgebiet Ziegelgut in Burgdorf geleistet.


Das Ziegelgut ist ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung. Nebst den eher häufigeren Arten wie Grasfröschen, Erdkröten und Bergmolchen wohnen in diesem wertvollen Gebiet noch die seltenen Gelbauchunken und Glögglifrösche, ja sogar Kreuzkröten und Fadenmolche versuchen sich den Lebensraum zurückzuerobern.


Bei unserem Einsatz galt es, die Hecke im östlichen Teil des Gebietes aufzuwerten. Wir haben die Sträucher ausgelichtet, den wertvolleren Arten mehr Platz verschafft und mit dem Schnittgut drei schöne Kleinstrukturen angelegt. Diese dienen vielen Kleinsäugern, Amphibien und Vogelarten als Unterschlupf- und Versteckmöglichkeiten.


Am Vormittag wurden wir von der Bauernfamilie vom Bättwil, Hans Mathys und Schwiegersohn Jürg Hauert tatkräftig unterstützt, die uns bei der Hecke wertvolle Hilfe boten und zum Gelingen der schön aufgewerteten Hecke beitrugen. Sie haben auch mitgeholfen, das überflüssige Material der freigelegten Steinlinsen wegzuführen. Vielen Dank!

Dies war nämlich die zweite wichtige Arbeit an diesem Tag. Im Gebiet wurden mehrere Steinhaufen freigelegt, damit sie den Amphibien wieder als wertvolle Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung stehen. Durch das Einwachsen mit Gras in den letzten Jahren sind alle wichtigen Freiräume verschlossen worden und konnten so nicht mehr genutzt werden.


Nach einem reichhaltigen Mittagessen, welches wir im altehrwürdigen Löwen in Heimiswil genossen, gingen wir frisch gestärkt wieder an die Arbeit. Der einte oder die andere konnte sich aber nicht mehr so gut bücken, wie noch vor dem Essen 😉 und so mussten wir es kurzzeitig etwas langsamer angehen.

Am Nachmittag wurde an der Hecke noch fertig gearbeitet, die Steinlinsen sauber freigelegt und im nördlichen Bereich wurde noch etwas Schilf gemäht und aufgehäuft. Zum Abschluss wurden noch die Unken-Kübel freigelegt, damit beim Ablassen des Wassers im Herbst keine versteckte Glögglifrosch-Larven durch den Abfluss rausgespült werden.

Müde aber glücklich, wieder viel schöne und wichtige Arbeiten für die Natur geleistet zu haben, gingen wir nach Hause.

VIELEN DANK AN ALLE NATURSCHUTZPFLEGERINNEN UND - PFLEGER FÜR DIE HILFE IM 2022!!

Iris

PFLEGEEINSATZ IM NATURSCHUTZGEBIET «BÄRMATTEN» - 29. OKTOBER 2022

 

Als wir uns nach 8 Uhr treffen, staunen wir nicht schlecht ob der Szenerie: Langsam geht über dem See und den Tümpeln der «Bärmatten», in welchen die seltene Kreuzkröte lebt, die Sonne auf. Wir vergessen bei diesem Anblick beinahe, dass wir direkt neben der Autobahn A1 stehen.

Wir können kaum glauben, dass sich hier, zwischen Kiesgrube und Autobahn, ein Naturschutzgebiet dieses Ausmasses befindet. Samuel Bachmann, der Gebietsverantwortliche der Bärmatten, erzählt uns, dass sich hier Teichhühner, Zwergtaucher, Wasserrallen und Stockenten aufhalten. Dass wir den Lebensraum für viele Vogel-, Amphibien- und Reptilienarten verbessern sollen, motiviert uns, die Arbeit aufzunehmen.


In zwei Gruppen werden Weiden geschnitten. Im ursprünglicheren Teil des Gebietes setzen Angie und Paul Kopfweiden auf den Stock. Wir anderen «hüfelen» die abgeschnittenen Äste, bzw. arbeiten sie in den bereits bestehenden Zaun ein und gestalten so eine Benjeshecke.

Mit ihrer Motorsäge schneidet Iris in der zweiten Gruppe ebenfalls Weiden, welche durch die Helfern*innen auf verschiedene Asthaufen gelegt werden. Diese zweite Gruppe arbeitet im vorderen, «neueren» Teil des Gebietes. Das Ziel ist es, durch das Zurückschneiden der Weiden die Überblickbarkeit des Geländes für den Kiebitz zu verbessern. Diese Vogelart bevorzugt ein offenes Gelände, damit sie Fressfeinde wie Fuchs oder Marder schnell erblicken kann. Samuel erzählt uns, dass der Kiebitz in den letzten Jahren zwar hier in Hindelbank gebrütet hat, sein Nachwuchs aber leider nicht überlebt hat. Nun hoffen wir, dass unsere Arbeit, sowie Samuels Versuche, das Gelege mit speziellen Körben zu schützen, zu Erfolg führt.

Dafür hat Samuel in der Pause, in welcher wir von Paul mit Tee, Kaffee (mit oder ohne «Heckebrünzler»-Schnaps), Käse, Brot und Wurstware verwöhnt werden, andere gute Nachrichten: Vor fast 20 Jahren wurde im Naturschutzgebiet eine künstliche Brutwand für Uferschwalben erstellt. Lange ist nichts passiert, doch in diesem Jahr sind die Uferschwalben in die Brutwand «eingezogen». Solche «good news» motivieren uns, nach der Pause weiterzuarbeiten. Das Mittagessen geniessen wir im Restaurant «Krone» in Hindelbank. Am Nachmittag schneiden wir weiter Kopfweiden, errichten Hecken und lichten den Waldboden aus, um den Lebensraum für lichtliebende Pflanzen und Tiere zu fördern. Doch nicht nur wir arbeiten: Auf dem Gelände grasen zwei Esel, um die Vegetation rund um die Weiher so niedrig wie möglich zu halten. Im Moment sind sie allein, doch ab und zu helfen auch Galloway-Rinder als «natürliche Rasenmäher». 

Allen Helfer*innen ein grosses Dankeschön! Wir haben an diesem wunderbaren Tag den Autobahn-Lärm vergessen und uns von diesem schönen Gebiet einnehmen lassen. Danke an Paul für das feine Znüni und an Samuel für seinen Einsatz für dieses Bijou von Naturschutzgebiet!

 

Mirjam


PFLEGEEINSATZ IM NATURSCHUTZGEBIET «BLEIENBACHER TORFSEE & SÄNGELIWEIHER» - 8. OKTOBER 2022


Auf den Feldern lag noch Morgentau und am Himmel hängten graue Wolken als sich die Helfer"innen der FNP und der Vogelschutzvereine Langenthal und Rütschelen/Bleienbach/Lotzwil beim Sängeliweiher versammelten. Die freiwillige Naturschutzgebietspflege und die örtlichen Vogelschutzvereine spannen traditionellerweise zusammen bei diesem Pflegeeinsatz. Dieses Mal hatte Ueli Marti, Präsident des Langenthaler Vogelschutzvereins, die Leitung inne.

Wie schon die beiden Jahre zuvor, stand auch heuer die Aufwertung/Pflege der langen Hecke auf dem Programm. Bis 2021 hatten hier noch zwei Neuntöter-Paare gebrütet. Dieses Jahr leider nicht mehr. Vogelexperte Ueli vermutet, dass ein Bauer in der Nähe Grünabfälle zu einem Haufen schichtet, damit der Hecke Konkurrenz macht und die Neuntöter «abgeworben» hat.

Das erklärte Ziel war es also, die Hecke wieder interessant(er) für den Neuntöter zu gestalten, damit dieser den Weg zurück an den Sängeliweiher  findet. Konkret hiess das für die knapp 20 Helfer*innen, schnellwachsende Sträucher wie Hasel oder Hartriegel zurückzuschneiden und so mehr Platz für die beim Neuntöter beliebten dornigen Sträucher wie Weiss-, Schwarz- und Kreuzdorn, Brombeeren oder Heckenrosen zu schaffen. Diese werden jeweils, wie Pfaffenhütchen oder Kornelkirschen auch, nur sanft zurückgeschnitten. Derweil machten sich Patrick und ich, die beiden Motorsäge-«Neulinge», ans Fällen eines Feldahorns. Wir nahmen uns sehr viel Zeit, um den Baum zu beurteilen und die Fällrichtung einzuschätzen. Mit Erfolg! Den Stamm schnitten wir in 1m lange Stücke und stapelten diese zusammen mit den Ästen zu einem grossen Haufen in der Hecke. Dieser bietet Insekten, Vögeln und Kleinsäugern Schutz vor Feinden, Lebensräume und Nistmöglichkeiten.

Der Helfer-Trupp rückte schnell voran. Nicht zuletzt dank des feinen und stärkenden Znünis, welches uns Znüni-Fee Silvia Müller zauberte. Merci Silvia! Herzlichen Dank auch allen Helfer*innen, speziell den Kolleg*innen des regionalen Vogelschutzes für die tatkräftige Unterstützung!


Nun bleibt nur zu hoffen, dass der Neuntöter unseren Einsatz zu schätzen weiss, Gefallen an der frisch «hergerichteten» Hecke findet und an den Sängeliweiher zurückkehrt!


Angie

PFLEGEEINSATZ IM NATURSCHUTZGEBIET «MEIENMOOS» - 24. SEPTEMBER 2022


Treffpunkt war dieses Mal direkt vor Ort, oder genauer gesagt: unter einer alten Buche, etwas geschützt vor dem Regen, der unaufhörlich auf das Blätterdach niederprasselte. Nachdem alle Teilnehmer*innen begrüsst und willkommen geheissen wurden, marschierten wir gemeinsam zur südöstlichen Ecke des Naturschutzgebietes. Dort wartete bereits die erste Challenge auf uns: ein Asthaufen, der dem Einachser die Zufahrt zum Einsatzort versperrte, musste weggeräumt werden.


Weil damit gerechnet werden musste, dass der Regen den ganzen Tag anhalten würde, richteten Anja und Costa im Wald ein z`Nüni-Biwak ein. Unter dem künstlichen Regendach konnten Rucksäcke und Ersatz-Kleider deponiert werden.

Nachdem der Weg frei geräumt war, wurde mit dem Einachser das nötige Arbeitsmaterial auf den Platz gefahren und abgeladen.


Nun kam Leben in den sonst so stillen und ruhigen Ort. Lische (Riedgrass) und Rohrkolben wurden mit dem Balkenmäher gemäht und das Schnittgut fleissig auf den Einachser geladen. Sobald dieser beladen war, wurde das Material zum Lagerplatz geführt.

Um ca. 09.30 Uhr, also etwas früher als gewohnt, versammelte sich die ganze Mannschaft unter dem Biwak zum Znüni.


Gestärkt vom warmen Kaffee, Tee, Käse, Ziger und warmen Wienerli ging es dann wieder an die Arbeit.

Auch in diesem Jahr wurde die Ringelnatter-Eiablagestelle vorsichtig umgeschichtet und mit neuem Material ergänzt. Leider konnten heuer keine jungen Ringelnattern beobachtet werden, was Beatrice, unser Neuzugang sehr schade fand. Vielleicht war es einfach zu düster für die sonnenliebenden Amphibien. Denn die Sonne zeigte sich - wenn überhaupt - nur kurz und verschwand dann wieder zwischen den grauen Regenwolken. 


Eindrucksvoll konnten über eine längere Zeit ca. 300 Mehl- und Rauchschwalben im Tiefflug beim Jagen direkt über dem Naturschutzgebiet beobachtet werden. Unter den Schwalben befand sich überraschenderweise noch ein verspäteter Mauersegler, der sich nun zusammen mit den Schwalben an den fliegenden Insekten gütlich tat.

Das Mittagessen haben wir auf dem Burgdorfer-Hausberg im Restaurant Rothöhe eingenommen.


Mit (über)vollen Bäuchen ging es dann wieder voller Tatendrang in die 2. Hälfte des Tages. Während eine Gruppe Haselsträucher auf den Stock setzten und das anfallende Material zu Asthaufen aufschichteten, entfernte die andere Gruppe Rohrkolben aus dem Teich.
Ueli konnte gar nicht genug kriegen vom Ausreissen. Eine Art „ Fieber“ schien bei ihm ausgebrochen zu sein. Ganze Rohrkolben-Inseln hat er an Land gezogen. Die Verlandung des Teichs wurde so wieder einmal für ein paar Jahre hinausgezögert.

Nachdem wir Ueli davon überzeugen konnten, nicht noch die ganze Nacht durchzuarbeiten, haben wir noch kurz den Weidezaun wieder hergerichtet und gegen 15.30 Uhr Feierabend gemacht.

Alle waren müde und freuten sich auf die zu Hause wartende wohlverdiente warme Dusche.


Paul

PFLEGEEINSATZ IM NATURSCHUTZGEBIET «GYSNAUFLÜHE» - 3. SEPTEMBER 2022


So viel sei verraten: Der Auftakt in den Naturschutz-Herbst/Winter verspricht heute einige Premieren. Doch alles der Reihe nach… Wir treffen uns um 8 Uhr beim Magazin in Burgdorf, wo die Wetterprognosen der verschiedenen Apps verglichen werden. Klar ist: Es wird regnen, über die Intensität und den Zeitpunkt sind sich die Apps jedoch nicht einig. Doch das vermag die Stimmung der heute erfreulicherweise grossen und top-motivierten Gruppe überhaupt nicht zu trüben. Schon gar nicht, als wir von Paul die erste schöne Neuigkeit erfahren: Wir haben ein neues Mitglied!


Im wunderschönen Naturschutzgebiet «Gysnauflühe», direkt neben der Emme in Burgdorf, treffen wir auf Beatrice und man könnte nicht ahnen, dass sie heute ihre Premiere feiert. Tatkräftigt packt sie in der Gruppe «Haselstrauch fällen» mit an. Sie hilft – zusammen mit Anja und Costa – mit, die von Iris gesägten Äste auf einen schönen, breiten Asthaufen zu legen. Die Kleintiere werden sich über den Haufen freuen, die wärmelieben-den Tier- und Pflanzenarten sich zudem über das Licht, das dank der gefällten «Hasle» den Boden wieder erwärmen kann. Später wird auch noch der invasiven kanadischen Goldrute den Garaus gemacht.

Die zweite Gruppe mäht das Schilf und dämmt so die Verlandung des Teiches ein. Peter geht dabei mit der Handsense vor und entdeckt zusam-men mit Ramona eine Kaulquappe der Geburtshelferkröte. Wir jubeln – so schön, wenn gleich sichtbar wird, wie sich unsere Arbeit lohnt! Bis am Abend haben Peter, Webu, Paul und Ramona das Schilf geschnitten, die Weiden zurückgeschnitten und den Reptilien, Amphibien und Insekten ein wertvolles, schönes Fleckchen geschaffen.

Eine weitere Premiere findet in der dritten Gruppe statt: Angie hat ihren ersten Motorsäge-Einsatz und besteht diesen Einstand mit Bravour und viel Sti(h)l! Rinaldo und ich sind beeindruckt, wie professionell sie die Akazien, deren Stämme wir zu einem Zaun verarbeiten, zuschneidet. Der Zaun soll dazu dienen, dass Hund und Frauchen/Herrchen auf dem Weg bleiben und das Naturschutzgebiet von dort aus geniessen.

Pünktlich aufs Znüni setzt der Regen ein. Wir jedoch sitzen unter dem Zelt des Schützenvereins und sind ziemlich gut geschützt. Angie steuert nicht nur das Znüni mit feinen Gipfeli, Züpfe und Käse bei, sondern auch eine sehr, sehr feine Geburtstagstorte. Vielen Dank an dieser Stelle, Angie, für die schöne Überraschung und dem Naturschützer*innen-Chor für das tolle «Ständli» – auch diese Gesangseinlange war wohl eine Premiere. ;-)

Bis zum Mittag regnet es ziemlich stark, sodass Paul mit uns allen erbarmen hat, und wir relativ früh zum Mittagessen in die Tennishalle wechseln. Zum Glück meint es Petrus am Nachmittag wieder besser mit uns, sodass wir alle unsere Arbeiten fertig machen können. Müde, noch immer etwas nass, aber sehr zufrieden kehren wir nach Hause zurück.

 

Vielen Dank an alle für den tollen Einsatz. Danke an Paul und Iris für die wie immer lustige, warmherzige und interessante Leitung und an Angie
für die schöne Torten-Überraschung und das feine Znüni. Ich freue mich auf so schöne weitere Einsätze in dieser Saison!

Mirjam


WIR BRAUCHEN DICH, PACK MIT AN!


Engagiere dich als Freiwillige*r in der Pflege von Naturschutzgebieten in deiner Nähe. 
Neugierig? Dann nimm unverbindlich an einem Pflegeeinsatz teil und entscheide dann, ob du bei uns mitmachen möchtest.